
ZusammenfassungDieser Artikel verwendet eine in der historischen Rechtssoziologie wurzelnde Perspektive, um eine neue Deutung der Entstehung des modernen demokratischen politischen Systems vorzustellen und Prozesse der politischen Institutionenbildung in der gegenwärtigen globalen Gesellschaft zu erläutern. Der Artikel vertritt die These, dass die Differenzierung des modernen politischen Systems ursprünglich durch legitimatorische Zwänge innerhalb des Rechtssystems ausgelöst wurde, so dass das politische System anfänglich als interner Bestandteil des Rechtsystems entstand. Das politische System nahm eine entschieden demokratische Form an, als in den Revolutionen des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts die legitimatorischen Funktionen des Rechtssystems mit dem Militärsystem verbunden wurden. Infolgedessen entwickelte sich das demokratische politische System als eine Art Kopplung zwischen Recht und Heerwesen, und es war ständig auf hoch militarisierte, zutiefst destabilisierende Mechanismen der Legitimationserzeugung angewiesen. Demokratie wurde deshalb nie zu einer völlig stabilen nationalen Herrschaftsform. Die Antinomien der modernen Demokratie wurden erst durch den Aufstieg der globalen Menschenrechtsordnung überwunden, die das nationale politische System in das Rechtssystem wieder integrierte, die Verantwortung für Produktion von Legitimität vom nationalen Staatsbürger auf ein System globaler Rechtsnormen übertrug, und eine Reihe von funktionalen Äquivalenten zu nationalen Prozessen der politischen Mobilisierung herstellte.
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